DH Aktuelles

Digitale Gattungshermeneutik II: Gattungen in Kontexten

Workshop zu verschiedenen Kontexten von Literaturgattungen und der Untersuchung dieser mit digitalen Methoden

Am 27. und 28. November findet der zweite Workshop der Reihe “Digitale Gattungshermeneutik” im Raum 104 des Universitätshauptgebäudes statt. Dieses Mal steht bei der Untersuchung von Literaturgattungen nicht nur der zeitliche Kontext im Fokus, sondern auch eine Vielzahl von weiteren Aspekten.

Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung (an phf.dh@uni-rostock.de) wird gebeten.

Veranstaltungsort:
Raum 104, Universitätshauptgebäude, Universitätsplatz 1, 18055 Rostock

Abstract:
Aus hermeneutischer Sicht können Gattungen als Kontexte literarischer Werke verstanden werden, die einerseits deren Entstehung, Rezeption und Interpretation und andererseits auch Strukturen, Inhalte und Stil der Werke beeinflussen. Vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit hat die Forschung in Literaturwissenschaft und Computational Humanities dem Sachverhalt gewidmet, dass literarische Gattungen selbst ebenfalls in sehr unterschiedliche Kontexte eingebettet sind. Am besten untersucht ist der zeitliche Kontext (Underwood 2016, 2019), aber es gibt noch mehr: soziale, sprachliche, kulturelle, geographische, mediale und materielle Kontexte, in denen sich Gattungen entfalten (zur medialen Bedingtheit von Gattung vgl. Meyer 1987; 1995). Der Workshop legt einen Schwerpunkt auf die Betrachtung, Modellierung und Analyse solcher Kontexte als Teil der Untersuchung literarischer Gattungen mit digitalen Methoden (Hesselbach et al. 2024). Auch werden die Erschließung neuer Korpora (Henny-Krahmer 2023), neuere methodische Entwicklungen der digitalen Gattungsanalyse, etwa hinsichtlich des Einsatzes von Large Language Models und Machine Learning, in den Blick genommen. Darüber hinaus widmet sich der Workshop praxeologischen Perspektiven auf Gattung (Martus/Spoerhase 2022, Gittel 2021), der Frage nach der begrifflichen Verfasstheit und Vagheit von Gattungen (Schröter 2025) sowie dem Verhältnis von Gattung und Literaturgeschichte (Gymnich et al. 2017). Insgesamt soll der aktuelle Stand der Forschung zu literarischen Gattungen innerhalb der Computational Literary Studies reflektiert und diskutiert werden. 

 

Ringvorlesung „Digital Humanities im Fokus“

Digital Humanities im Fokus: Methoden, Anwendungen und Perspektiven

Die Vorlesungsreihe Digital Humanities im Fokus: Methoden, Anwendungen und Perspektiven wird seit dem SoSe 2023 in einer gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen dem Rostocker Arbeitskreis Digital Humanities (RosDH) und der Akademie-Juniorprofessur für Digital Humanities organisiert. In ihr stehen aktuelle Fragestellungen rund um die Theorie, Methodik und Praxis der Digital Humanities im Mittelpunkt. Sowohl Vertreterinnen und Vertreter der Universität Rostock als auch geladene Gäste aus dem deutschsprachigen und internationalen Raum präsentieren in der Ringvorlesung ihre verschiedenen Perspektiven und Herangehensweisen zu diesem interdisziplinären Fach- und Forschungsgebiet.

Termine, Themen und ReferentInnen im Wintersemester 2025/26:

20. Oktober: Theoriearbeit in den Digital Humanities: Begriffe, Methoden, Kritik (Jun.-Prof. Dr. Rabea Kleymann, Universität Chemnitz)

27. Oktober: Making the Digital Humanities More Diverse and Inclusive: Theories and Practices (Dr. Sarah Lang, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte)

03. November: Netzwerkbasierte Zugänge zu postpandemischen Harry-Potter-Interpretationen auf Fanfiktion.de (Jun.-Prof. Dr. Anastasia Glawion, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)

10. November: Mit wenig viel erreichen: Kreative Infrastruktur-Lösungen für große und kleine DH-Projekte (Jun.-Prof. Dr. Dennis Ried, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

17. November: Moselwein, LLMs und LOD – Kulturerbe mit KI analysieren (Veronica Wassermayr, Universität Trier)

24. November: Ambivalenzen Edieren. Mediale und postkoloniale Herausforderungen in der digitalen Edition Annemarie Schwarzenbach (Dr. Elias Zimmermann, Universität Zürich / Universität Genf)

01. Dezember: Unsicherheit als Erkenntnisquelle: Virtuelle Rekonstruktionen historischer Ausstellungen (Deborah Ehlers, Universität zu Lübeck)

08. Dezember: Disiecta Membra als disiecta data? Herausforderungen in einem archäologischen Langzeitvorhaben (Prof. Dr. Aline Deicke, Philipps-Universität Marburg)

15. Dezember: Metadaten lesbar machen: Genre, Inferenzstatistik und Replizierbarkeit in der Digitalen Einakter-Datenbank (Dr. Dîlan Canan Çakir und Viktor J. Illmer, beide Freie Universität Berlin)

12. Januar: Kein Backend, kein Problem! Wie bringen wir Inhalte lange ins Netz? (Sebastian Flick und Peter Dängeli, beide Universität Bern)

19. Januar: Authority, Hierarchies and Games. An overview of multilingual language practices in Final Fantasy, Minecraft and PUBG in Twitch and live gaming scenarios (Laura Vawter, Universität Rostock)

Die Ringvorlesung findet regelmäßig montags während der Vorlesungszeit von 17:15 Uhr bis 18:45 Uhr statt. Veranstaltungsort ist in der Alten Physik am Universitätsplatz 3, im großen Hörsaal (2. Stock), und online über Zoom. Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Informationen: https://www.germanistik.uni-rostock.de/forschung/digital-humanities/rosdh/ringvorlesung/ 

 

17.10.2025: Workshop "Literatur und Raum III" in Rostock

Zu Raum und Räumlichkeit im deutschsprachigen Roman des 20. Jahrhunderts

Flyer zum Workshop "Literatur und Raum III" am 17.10.2025 an der Universität Rostock

Seit den 1980er Jahren hat sich das Augenmerk der Kultur- und Sozialwissenschaften international zunehmend auf das Thema Raum gerichtet. Der Geograf Edward Soja lieferte für diese Entwicklung das intuitiv verständliche Label: spatial turn. Jedoch ist zu der Frage, was Raum ist und wie er untersucht werden kann, in den letzten 40 Jahren eine ganze Landschaft an fachlichen Antworten entstanden.

Die Workshop-Reihe “Literatur und Raum” lädt alle Interessierten ein, diese Landschaft auf dem Feld der Literaturwissenschaft zu durchstreifen. Dabei richten wir den Blick insbesondere auf die Methodenvielfalt zwischen close und distant reading, zwischen qualitativen und quantitativen Ansätzen, analogen und computergestützten Verfahren. Welche Begriffe von Raum gibt es im Zusammenhang mit Literatur? Was kann man über Literatur erfahren, wenn man Raum in und um Literatur untersucht? Welcher Ansatz bringt welchen Erkenntnishorizont mit sich?

Im dritten Workshop unserer Reihe untersuchen wir diese Fragen anhand der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Dafür freuen wir uns auf Beiträge zu einzelnen Autoren dieser Zeit: Geplant sind Präsentationen von Magdalena Höft (Universität Rostock) über Raum in den Texten von Uwe Johnson, von Dr. Stephan Lesker (Universität Rostock) über Raum bei Walter Kempowski und von Korbinian Lindel (Universität Koblenz) zum geopolitischen Raum bei Stefan Zweig. Ergänzt werden die Beiträge durch einen Überblick über verschiedene Romane des 20. Jahrhunderts und deren Räumlichkeit aus dem Projekt CANSpiN, vorgestellt von Jun.-Prof. Dr. Ulrike Henny-Krahmer, Nils Kellner und Marc Lemke (Universität Rostock).

Der Workshop findet als Hybrid-Veranstaltung am 17.10.2025 von 09-17 Uhr im Beratungsraum der Zentralen Universitätsverwaltung statt (Erdgeschoss, Schwaansche Straße 2, 18055 Rostock). Um eine Anmeldung über das Online-Formular wird gebeten (https://tinyurl.com/literatur-raum-III).

Organisiert und gefördert wird die Veranstaltung vom Projekt „CANSpiN“, darunter Ulrike Henny-Krahmer, Nils Kellner und Marc Lemke, und dem Institut für Germanistik der Universität Rostock.

Kontakt: nils.kellner@uni-rostock.de

Universität Rostock auf der Konferenz Digital Humanities im deutschsprachigen Raum 2024

Vom 26. Februar bis zum 1. März 2024 richtet die Universität Passau die 10. jährliche Konferenz der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd) aus. Unter dem Leitthema "DH Quo Vadis" versammelt diese Jubiläumsveranstaltung Wissenschaftler:Innen aus dem Bereich der Digital Humanities, um Entwicklungen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Disziplin zu erörtern. Seit ihrer Eröffnung in Passau im Jahr 2014 fungiert die DHd-Konferenz als Plattform für innovative Zusammenarbeit und Ideenaustausch.

Die wachsende Digital Humanities Community der Universität Rostock wird durch das Team der Juniorprofessur für Digital Humanities, den Forschungsschwerpunkt Digitale Hermeneutik (WKT-INF) sowie den Arbeitskreis RosDH repräsentiert. Mit einem breiten Spektrum an Präsentationen stellt die Rostocker DH-Community in Passau ihre Forschungsbeiträge und Projekte im Bereich der Digital Humanities einem breiten Publikum vor.

Jun.-Prof. Dr. Ulrike Henny-Krahmer ist eine der Redner:innen dem Vortrag "DHd Chroniken". In diesem Vortrag werden die Abstracts der jährlichen DHd-Konferenzen seit 2014 analysiert, um Entwicklungen, Konstanten, Muster und Phänomene in der Landschaft der Digital Humanities aufzuzeigen. Sie nimmt auch als Panelistin an der Podiumsdiskussion "Still alive?! - Vom Umgang mit lebenden Systemen in den Digital Humanities" teil. In diesem Panel wird die Bedeutung lebender Systeme als zentrale Forschungsergebnisse in den Digital Humanities diskutiert, und es werden Strategien für deren langfristige Verfügbarkeit und Nachnutzung im Rahmen einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt, die die Kooperation zwischen verschiedenen Stakeholdern erfordert. Außerdem wirkt Jun.-Prof. Henny-Krahmer auch im Workshop "Generative KI, LLMs und GPT in digitalen Editionen" mit, der die Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen von KI-Technologien in digitalen Editionen beleuchtet, insbesondere im Hinblick auf Potenziale und Grenzen von GPT-4 und anderen Large Language Models.

Im Rahmen der Postersession am Donnerstagnachmittag werden die Forschungsposter von den wissenschaftlichen Mitarbeitenden Fernanda Alvares Freire, Marc Lemke, Nils Kellner und Caroline Müller vorgestellt:

  • Fernanda Alvares Freire – "EU-CONEXUS Joint Master in Digital Humanities"
  • Marc Lemke und Nils Kellner – "CANSpiN: Zur computergestützten Analyse narrativen Raums im Roman des 19. und 20. Jahrhunderts"
  • Caroline Müller – "Vom Zettel zum TEI annotierten Beleg: Die Verknüpfung von lexikografischen Daten mit ihren Quellentexten im Projekt DEMel"

Außerdem wird der Masterstudent Erik Renz als Teil des Rostocker Digital Humanities-Teams an der Konferenz teilnehmen. Er wurde mit dem "DHd 2024 Early-Career-Reisestipendium" vom Verband "Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e.V." ausgezeichnet. In diesem Jahr hat der DHd 11 Early-Career-Reisestipendien ausgeschrieben, die von 3 verschiedenen Geldgebern unterstützt werden:

• 5 Stipendien wurden vom Verband "Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e.V." vergeben.

• 4 Stipendien wurden vom Konsortium "NFDI4Culture" vergeben.

• 2 Stipendien wurden vom Konsortium "NFDI4Memory" vergeben.

Nach der Konferenz wird er einen Blogbeitrag für den DHd-Blog über seine Teilnahme und die Bedeutung der Konferenz für sein weiteres Studium und seine zukünftige Forschung schreiben.

Um über die Ereignisse und Highlights der DHd-Konferenz 2024 auf dem Laufenden zu bleiben, bietet der Digital Humanities Podcast "RaDiHum 20" eine umfassende Begleitung der Konferenz. Mit ihrer besonderen Jubiläumsstaffel, die dem zehnjährigen Bestehen der Konferenz gewidmet ist, planen die Gastgeber von RaDiHum 20, sowohl Rückblicke auf vergangene Events als auch aktuelle Eindrücke und Gespräche mit Teilnehmern und Organisatoren zu bieten. Ob durch spontane Interviews vor Ort, spezielle Poster-Snippets oder vertiefende Gespräche mit Stipendiaten – RaDiHum 20 wird vielfältige Perspektiven und Stimmen aus der DH-Gemeinschaft einfangen. Diese Sonderberichterstattung ermöglicht es Interessierten, die Dynamik und die Diskussionen der DHd 2024 aus verschiedenen Blickwinkeln zu erleben, selbst wenn sie nicht persönlich anwesend sein können.


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DH Forschungsförderung

DH Videoarchiv

Vortrag „Zum Verhältnis von ‚close‘ und ‚distant reading‘ in der digitalen Textanalyse“

Prof. Dr. Ulrike Henny-Krahmer, Juniorprofessorin für Digital Humanities, Universität Rostock (28. April 2022)

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Den Zugang zum Video finden Sie oben im linken Menü unter Videoarchiv "Digitale Hermeneutik" (nur für Mitglieder der Universität Rostock).

Workshop: "Digital Research Methods for Intertextual Media" (online) 

R-Workshop von Mare Balticum Fellow Prof. Dr. Christopher Forstall, Mount Allison University, Kanada (7.-10. Juli 2022)

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Den Zugang zum Video finden Sie oben im linken Menü unter Videoarchiv "Digitale Hermeneutik" (nur für Mitglieder der Universität Rostock).

Intensiv-Workshop "Python for Digital Humanities: Introduction to Textual Analysis" (online) 

Dr. James Gawley, Sorbonne Université, Paris IV (7.-10. Juni 2022)

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Den Zugang zum Video finden Sie oben im linken Menü unter Videoarchiv "Digitale Hermeneutik" (nur für Mitglieder der Universität Rostock)