Gesundeitsforschung im Umfeld der Departments LL&M

Fünf Forschungsverbünde in Mecklenburg-Vorpommern erhalten eine Förderung durch das zweite Exzellenzforschungsprogramm des Landes. Davon werden vier Projekte an der Universität Rostock koordiniert. Mit dem Exzellenzforschungsprogramm will das Land die Spitzenforschung stärken. Die Förderung erfolgt aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Den fünf geförderten Forschungsverbünden stehen finanzielle Mittel in Höhe von bis zu zehn Millionen Euro für die Gesundheitsforschung zur Verfügung. Pro Verbund können bis zu zwei Millionen Euro zugewendet werden.

Projekte unter der Federführung der Universität/ Universitätsmedizin Rostock:

1. „Programmierte Herzschrittmacherzellen zur in vitro Medikamententestung (iRhythmics)“
Das gemeinsame Projekt der Universitätsmedizin Rostock mit dem Department Leben, Licht und Materie (Team um Prof. Dr. Robert David), Universitätsmedizin Greifswald, Universität Rostock und Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf adressiert die Generierung und Etablierung programmierter Herzschrittmacherzellen zur Testung von Wirkstoffen in der Petrischale. Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören weltweit zu einer der häufigsten Todesursachen und werden meist von Herzrhythmusstörungen begleitet. Für diese Arrhythmien ist die Identifizierung von Wirkstoffen in einem sehr frühen Stadium der Medikamentenentwicklung von größter Bedeutung. Des Weiteren bietet die Verfügbarkeit solcher Testsysteme wichtige Vorteile bei der Überprüfung der Sicherheit von verschiedensten Arzneimitteln. Die Tests in der Kulturschale können gleichzeitig einen Teil der bisher notwendigen Tierversuche ersetzen. Zudem bildet die Forschung an programmierten Herzschrittmacherzellen langfristig gesehen die Grundlage für die spätere Erzeugung eines Biologischen Schrittmachers in Patienten.

2. „Erforschung neuartige Ansätze zur Bereitstellung verbesserter Gewebeersatzmaterialien auf Basis der hydrostatischen Hochdruckbehandlung (HOGEMA)“
Die hydrostatische Hochdrucktechnologie (HHD) soll die Behandlung von Gewebedefekten mit allogenem Transplantatgewebe ermöglichen und dazu genutzt werden, neue Perspektiven für die Aufbereitung von humanen Allografts aus Stütz- (Knochen, Knorpel) und Bindegewebe (Faszie) zu schaffen. Im Verbundvorhaben HOGEMA soll eine Technologieplattform geschaffen werden, um devitalisiertes allogenes Gewebe nach der HHD-Behandlung schonend und effizient von Zell- und Geweberesten zu befreien, um dieses als strukturell und biomechanisch stabiles Allograft-Transplantat nutzen zu können. Zudem soll im Vorhaben die Bereitstellung von devitalisiertem Gewebe für die Entwicklung und Etablierung von physiologisch-ähnlichen Modellsystemen ermöglicht werden, die nachfolgend anstelle von Tiermodellen für eine Vielzahl von Fragestellungen in der Grundlagenforschung herangezogen werden sollen. Das gemeinsame Projekt der Universitätsmedizin Rostock Universitätsmedizin Greifswald, Universität Rostock, Hochschule Wismar und Fraunhofer-Projektgruppe wird koordiniert durch die Arbeitsgruppe um Prof. Bader der UMR.


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