600 Jahre Universität Rostock

„Hafen der Wissenschaften“

Im Jahr 2019, in dem die Universität Rostock ihren 600. Geburtstag feiert, möchten wir Ihnen diesen besonderen Hafen mit all seinen wunderbaren Facetten vorstellen, um mit Ihnen hier festzumachen und das Jubiläumsjahr mit zahlreichen Höhepunkten festlich zu begehen.

Ein Highlight dieser 600 Jahrfeier wird die Ausstellung "Experiment der Zukunft" sein. Inspiriert von den vielfältigen wissenschaftlichen Fragestellungen der vier Departments werden Künstler ihre Projekte/ Objekte und oder Installationen von 23.3.-5.5.2019 in der Kunsthalle Rostock ausstellen.

Seien Sie gespannt auf die Künstlerprojekte, deren Entstehung und Verlauf hier in den nächsten Monaten beschrieben und die Entstehung begleitet wird.

Kunstwerk der Ausstellung mit LLM-Bezug: Ion Hole

Kunstwerk der Ausstellung mit LLM-Bezug: Ion Hole

Evelina Domnitch / Dmitry Gelfand

Ion Hole

Ausszug aus der Beschreibung der "Experiment Zukunft" Ausstellung

Ion Hole (Ionenloch) ist das erste und bislang einzige Kunstwerk, das das physische Phänomen der elektrodynamischen Levitation inszeniert. Dazu werden in der Installation Bärlappsporen verwendet. Bärlappsporen wurden bereits im Mittelalter zur Erzeugung pyrotechnischer Effekte eingesetzt. Kernstück der Installation ist eine Ionenfalle, in der Ionen, also elektrisch geladene Atome oder Moleküle, mittels elektrischer
und magnetischer Felder festgehalten werden. Abhängig von Art und Stärke der einwirkenden Felder kann man in einer Ionenfalle gezielt Ionen einer bestimmten Masse „gefangen“ halten. Die Bärlappsporen werden durch elektrische Felder in ihr Zentrum gezogen und stoßen sich gleichzeitig ab. Aus dieser Dynamik resultiert, dass sie ein oszillierendes Ionengitter bilden, den sogenannten Coulomb-Kristall.

Das scheinbare „Ein- und Ausatmen“ dieses Kristall-Gitters erfolgt mit derselben Frequenz wie die elektrischen Felder sich abgrenzen. Durch die Beleuchtung der Sporen mit einem Laserstrahl, der synchron zu den sich kontinuierlich abgrenzenden elektrischen Feldern pulsiert, können die schnellen Oszillationen in „Zeitlupe“ gesehen werden oder scheinen unbeweglich – so als sei die Zeit angehalten worden. Der Laser vergrößert die kristalline Struktur der Sporen und ihre fortlaufende orbitale Bewegung in einer großen irisierenden Projektion......

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Die Produktion von Ion Hole fand 2016 im Auftrag von Future Emerging Art and Technology (FEAT) statt und wurde von dem Mondriaan Fund und Le Lieu Unique gefördert.

Die Rostocker Kunsthalle wird zum „Zukunftslabor“

Die Rostocker Kunsthalle wird zum „Zukunftslabor“

Evelina Domnitch und Dmitry Gelfand (Künstler) treffen Wissenschaftlerin Prof. Sylvia Speller
Evelina Domnitch und Dmitry Gelfand (Künstler) treffen Dr. Rigo Peters -SLV (oben) Wissenschaftlerin Prof. Sylvia Speller (unten) Foto: ITMZ-Universität Rostock

Am 3. Juli 2017 gab es eine erstes Treffen zwischen 

Dmitry Gelfand, Künstler
Evelina Domnitch, Künstler
Prof. Dr. Sylvia Speller, Professorin aus dem Institut für Physik
Dr. Rigo Peters, Mitglied im Department LL&M und Leiter Forschung und Entwicklung SLV GmbH
Dr. Susanne Radloff, Wissenschaftskoordinatorin des Department: Life, Light & Matter
Dr. Susanne Jaschko, Kuratorin "Experiment Zukunft"

um sich kennenzulernen und die möglichen Schnittmenge für eine neue künstlerische Produktion zu besprechen.

Experimentellen Ausstellung zum Universitätsjubiläum (Pressemeldung 10.7.17)

Experimentellen Ausstellung zum Universitätsjubiläum (Pressemeldung 10.7.17)

Es ist wohl das ambitionierteste Projekt zum 600. Jubiläum der Universität Rostock. In Kooperation mit der Stadt Rostock ist eine Ausstellung mit internationaler Ausstrahlung unter dem Titel „Experiment Zukunft“ für 2019 in Planung. Dr. Susanne Jaschko (Foto) aus Berlin wird die Exposition als Kuratorin leiten. Vorgesehen sind dafür 1.800 m² Ausstellungsfläche auf zwei Etagen in der Kunsthalle Rostock sowie Aktionen im Außenbereich. „Wir sind sehr froh, mit Dr. Susanne Jaschko eine international erfahrene und anerkannte Kuratorin für die künstlerische Leitung der großen Ausstellung „Experiment Zukunft“ in der Kunsthalle gewonnen zu haben“, betonte Prof. Dr. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock. „Gemeinsam mit der Stadt, unseren Wissenschaftlern sowie der Kuratorin und den Künstlern wagen wir uns auf eine Reise, deren Zielort wir noch nicht kennen. Genau das macht diese Ausstellung so reizvoll und einzigartig“, so Schareck. Oberbürgermeister Roland Methling freute sich, dass es in unserer hektischen Zeit und im Doppeljubiläumfieber möglich ist, ein so packendes, aber auch aufwändiges Projekt zu realisieren. „Wir sind sehr gespannt, wie die Forscher und Künstler im kritischen Zusammenspiel die Zukunft und ihre Herausforderungen an uns alle erlebbar machen werden“, so Methling.

Kunst und Wissenschaft nach der Zukunft befragt

„Experiment Zukunft“ ist ein Projekt der Universität Rostock, die im Ausstellungsjahr ihr 600-jähriges Bestehen feiert. Die Ausstellung wird von Ende März bis Juni 2019 in der Kunsthalle und an anderen Orten in Rostock stattfinden. Mit über 20 künstlerischen Projekten in der Ausstellung sowie einem vielfältigen Workshop-, Film- und Performanceprogramm und einer zweitägigen internationalen Fachkonferenz ist „Experiment Zukunft“ das umfangreichste Vorhaben im Unijubiläumsjahr. „Im „Experiment Zukunft“ treffen forschende Kunst und Wissenschaft aufeinander und loten gemeinsam die Zukunft aus. Mit diesem Ansatz und in dem geplanten Umfang ist es ein in der deutschen Kulturlandschaft herausragendes Projekt“, hob die Kuratorin Dr. Susanne Jaschko heute in der Kunsthalle Rostock hervor. „Die Ausstellung lenkt unseren Blick nach vorne und befragt die Wissenschaft und Kunst gemeinsam nach einem neuen und anderen Verständnis der Welt. Welche Perspektiven nehmen die beiden Disziplinen auf die Welt von morgen ein? Welche Zukunftsbilder lassen sich generieren und welche Handlungsräume eröffnen sich? Oder anders formuliert: Werden und wollen wir so leben? Und: Was ist zu tun?“, erläuterte die Kuratorin ihren konzeptionellen Ansatz. „Experiment Zukunft“ ist ein „Ausstellungsprozess“ mit fließenden Grenzen zum Alltag, zur Stadt und zum Naturraum - eine Art Labor, in dem Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu denken, zu reden, zu experimentieren und zu gestalten. Die Ausstellung soll auch polarisieren und provozieren, in dem ästhetische, ethische und gesellschaftliche Normen hinterfragt werden und gleichzeitig ein emotionaler und sinnlicher Ort sein, in dem auch körperliche Erfahrung zur Erkenntnis führt.

Mitmachen ist Programm und erwünscht

Das Ausstellungsprojekt soll verschiedene Besucher- und Teilnehmergruppen ansprechen. Ein entsprechend zugeschnittenes Veranstaltungsprogramm ist in der Entwicklung. Neben einer international angelegten zweitägigen Konferenz zu „Kulturen des Forschens“, die sich an Experten aus Kultur und Wissenschaft richtet, sind verschiedene Workshops und ein umfangreiches Filmprogramm für ein breites Publikum in Planung. „Experiment Zukunft“ bietet auch Kreativen aus Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeit, das Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Zukunft künstlerisch zu erforschen. „Sie sind eingeladen, ihre Ideen einzubringen“, machte die Kuratorin deutlich. Interessenten können sich an das Uni-Jubiläumsbüro wenden (jubilaeum2019(at)uni-rostock(dot)de).

 

 

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