Veranstaltungen

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Tagungen & Public Outreach

Aktuelle Tagungen

Ärztliche Imaginationen des Lebensendes

Faktuale und fiktionale Konzeptionen des eigenen Alter(n)s, Sterbens und Todes (7.–8.12.2023)

Der Tod ist beständiger Begleiter des klinischen Alltags. Die Versorgung sterbender und verstorbener Patient*innen, auch die fürsorgende Auseinandersetzung mit Angehörigen und Hinterbliebenen, verlangt von Mitarbeiter*innen des klinischen Personals hohe Sensibilität für fremde und – im Sinne der Selbstfürsorge – eigene Empfindungen und Bedürfnisse. Doch inwiefern führt die konstante Konfrontation mit dem fremden Tod, den Verlusterfahrungen Angehöriger oder auch einer eigenen terminalen Krankheitsdiagnose zu einer Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensende? Wie werden das eigene Alter(n), Sterben, der eigene Tod thematisiert und imaginiert und in welchen Textformen? Wie werden diese Themen konstruiert und narrativiert, mit welchen erzählerischen und stilistischen Mitteln, mit welchen (Sprach-)Bildern? Inwiefern wird in Imaginationen des eigenen Lebensendes auf die klinische Erfahrungswelt eingegangen, welche Bezüge werden zwischen dem Tod anderer und dem eigenen Leben(-sende) hergestellt? Und wie unterscheiden sich hierbei ärztliche Annäherungen an das eigene Lebensende von jenen anderer Gesundheitsberufe, etwa Pflegenden, Therapeut*innen, Seelsorgenden?

Die am Department AGIS ausgerichtete Tagung widmete sich vor diesem Hintergrund vom 7.-8.12.2023 im fächerübergreifenden Dialog der wissenschaftlichen, klinischen und gesellschaftlichen Bedeutung von Ärztlichen Imaginationen des Lebensendes. Die wissenschaftlichen Vorträge wurden ergänzt durch ein im palliativmedizinischen Setting verortetes Dokumentartheater. Die durch die OA-Fonds der UB Rostock und der FU Berlin finanziell geförderte Publikation der Tagungsergebnisse wird voraussichtlich Ende 2024 im Verlag transcript erscheinen.

Tagungsprogramm

Donnerstag, 07.12.2023

Katharina Fürholzer, Marcella Fassio & Johann-Christian Põder: Begrüßung & Einführung

PANEL I: Literarische Perspektiven – Schriftsteller-Ärzt:innen und fiktionale Sterbe‑Imaginationen

Heike Hartung (Potsdam/Graz): Implications of Fictional Death for Medicine as Practice and Institution: A. J. Cronin’s The Citadel

Julia Pröll (Innsbruck): Der Arzt in Todesnähe. Thematische und ästhetische Erkundungen einer widersprüchlichen Figur in Texten zeitgenössischer französischer Schriftstellerärzte

Diego León-Villagrá (Weimar): Literarische Distanzierungsstrategien aus Arzt-
und Patientenperspektive in Urs Faes’ Paarbildung (2010) und Halt auf Verlangen (2017)

PANEL II: Historische und autobiografische Perspektiven – Medizinische (Un)fehlbarkeit und ärztliches Heldentum

Daniel Schäfer (Köln): „Opfer ihres Berufes“? Fakten und Narrative zur Ärzte-Sterblichkeit im 19. und 20. Jahrhundert

Christian Schütte (Leipzig): Sprachwissenschaftliche Analyse der Selbstpositionierungen im Hinblick auf den eigenen Tod in autobiografischen Texten von Ärztinnen und Ärzten

Snežana Stanković (Hannover): Threads of Sorrow in Medicine

PANEL III: Medizinische Perspektiven I – Sterben verstehen durch Literatur

Moritz Wigand (Rendsburg/Eckernförde): Dying Alone in Institutions. The Limits of What Can Be Told in Samuel Beckett’s Malone Dies

 

Freitag, 08.12.2023

PANEL IV: Medizinethische Perspektiven – Sterben im ärztlichen Alltag

Felix Tirschmann & Kirsten Brukamp (Ludwigsburg): Imagination und Erfahrung. Ergebnisse einer qualitativen Studie zu empirisch fundierten Konzepten in der Palliativversorgung

Alma Barner (Salzburg): I Imagine Being in Your Position, Dying. A Case Evaluation of the Usefulness and Limitations of Perspectival Imagination in Medical Ethics

Johann F. Spittler (Bochum): Ärztliche Imaginationen des Lebensendes beim assistierten Suizid

PANEL V: Medizinische Perspektiven II – Dem Tod künstlerisch begegnen

Anna Kitta (Wien/München): Aufklärung über Palliativmedizin mittels einer Comic-Kollaboration, die Perspektiven von Mediziner:innen und Betroffenen einbezieht

Bettina Hitzer & Anna Siemens & Studierende der Medizinischen Fakultät (Magdeburg): Wie sterben Ärzt*innen? Eine Auseinandersetzung in einem Akt [Dokumentartheater]

Katharina Fürholzer, Marcella Fassio & Johann-Christian Põder: Abschlussworte

Public Outreach

Liebevoll umsorgt von KI?

AGIS bei "Uni im Rathaus" (22.02.2024)

In der Medizin und Pflege stehen immer weniger junge Menschen den Älteren hilfreich zur Seite. Das ist aufgrund des aktuellen demographischen Wandels Fakt – und ein Dilemma: für unsere überalternde Gesellschaft wie auch für die Familien von Pflegebedürftigen. Könnten intelligente Pflegeroboter da nicht unterstützen?

Über ethische und soziale Fragen sowie digitale Möglichkeiten von KI in Medizin und Pflege diskutierten bei UNI IM RATHAUS am 22. Februar 2024 um 18 Uhr Rostocks Senator für Soziales und Gesundheit, Steffen Bockhahn mit den Informatik-Professor:innen der Universität Rostock, Alke Martens und Thomas Kirste sowie dem Leiter der AG "Neurorehabilitation" an der Universitätsmedizin Greifswald, Prof. Thomas Platz. Senator Bockhahn hat die Gesprächsrunde im Rostocker Rathaus moderiert.

Einen Eindruck der Veranstaltung können Sie sich hier verschaffen: https://youtu.be/3iJnoO9a_bE?si=2kIDy-jTmxRE6sAS.

 


Avatare in der Hochschullehre

AGIS bei "Uni im Rathaus" (28.09.2023)

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert die Art, wie wir lernen und lehren – im eigenen Tempo, zu jeder Zeit und an jedem Ort. Von Problemen und ganz praktischen Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz, Datenbrillen und Avataren berichtet Jörg Otto Czimczik am 28. September bei der Veranstaltung „AVATARE IN DER HOCHSCHULLEHRE?“, die er gemeinsam mit der freien Journalistin Gabriele Struck moderiert. Im Bürgerschaftssaal des Rostocker Rathauses diskutieren sie über aktuelle Fragen zur Zukunft der digitalen Bildung mit der Rektorin der Universität Rostock, Professorin Elizabeth Prommer, Ethikprofessor Johann-Christian Põder sowie Medienwissenschaftler Dr. Andy Räder.

 


Demenz neu Denken

AGIS bei "Uni im Rathaus" (12.01.2023)

Vergessen, verdrängen, verzweifeln: Die Diagnose Demenz fordert betroffene Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen äußerst heraus. Eine frühe Diagnose verunsichert und ängstigt, kann das Leben mit Demenz aber auch nachweislich erleichtern – beispielsweise dank digitaler „Bewegungsmelder“ und moderner, teils umstrittener Therapien. Moderiert von Steffen Bockhahn, Senator für Soziales, Jugend, Gesundheit und Schule, sprechen Professorin Martina Kumlehn, Theologin der Universität Rostock, und Professor Stefan Teipel, Demenzforscher der Universitätsmedizin Rostock, am Donnerstag, den 12. Januar, um 18 Uhr im Rathaus Rostock über Möglichkeiten und Grenzen der Demenzfrühdiagnose.

 


Knochen unter Strom

AGIS bei "Uni im Rathaus" (10.11.2022)

Kaputte Gelenke und Knorpel sind nicht nur ein Problem für die älteren Generationen – schon Kinder und Jugendliche sind immer häufiger davon betroffen. Zukünftige Therapieverfahren mit elektrisch aktiven Implantaten sind das Thema der zweiten Gesprächsreihe „UNIVERSITÄT im RATHAUS“, mit dem die Universität Rostock in Kooperation mit der Hanse- und Universitätsstadt Bürger*innen zum offenen Gespräch einlädt. Im Talk-Format erläutern Professorin Ursula van Rienen, Professor Rainer Bader und Andreas Markschies als Experte aus der Industrie, wie eine neue Generation von elektrisch aktiven Gelenk-Implantaten Knochen- und Knorpelgewebe bei jedem Schritt zur Heilung anregen können.