Über aktuelle Tendenzen in der Digitalen Lexikografie haben WissenschaftlerInnen aus Spanien, den USA, Israel und Deutschland an der Universität Rostock diskutiert.Vom 21. bis 24. Juli 2022 trafen sie sich im Rahmen des DFG-geförderten Forschungsprojektes Diccionario del Español Medieval electrónico (DEMel). Dieses wird von Prof. Rafael Arnold (Institut für Romanistik) sowie Karsten Labahn (Universitätsbibliothek Rostock) geleitet. Die seit langem geplante Tagung, die tatkräftig von der DEMel-Projektkoordinatorin Caroline Müller und Robert Stephan (Universitätsbibliothek Rostock) unterstützt wurde, hatte wegen der Corona-Pandemie bereits zwei Mal verschoben werden müssen.
Die TagungsteilnehmerInnen präsentierten digitale Wörterbuchprojekte, vorrangig aus dem Bereich der Romanistik. So das Diccionario histórico de la lengua española (DHLE) der Real Academia Española, das Dictionnaire Étymologique de l'Ancien Français (DEAF) und der Lessico Etimologico Italiano (LEI). Auch Projekte zum amerikanischen Spanisch und Judenspanischen wurden vorgestelllt.
Im Fokus standen Möglichkeiten und Herausforderungen der digitale Lexikografie. Erörtert wurden u.a. Optionen eines verbesserten Interoperabilität lexikalischer Projekte anhand von Programmierschnittstellen und lexikografischen Standardformaten. So präsentierte Digital Humanities-Experte Dr. Thomas Burch von der Universität Trier die Onlineplattform Wörterbuchnetz. Anwendungsentwickler Abelardo Torres von der Real Academia Española erläuterte den Tesoro de los diccionarios históricos de la lengua española – eine Online-ressource, die die gleichzeitigen Suche im Lemmabestand von sechs historischen Wörterbüchern zur spanischen Sprache ermöglicht.
Vernetzt haben sich die TagungsteilnehmerInnen auch untereinander, u.a. bei einer Bootsfahrt nach Warnemünde zum Abschluss des wissenschaftlichen Treffens.
Die interdisziplinäre Tagung wurde vom Department „Wissen - Kultur - Transformation“ und der Philosophischen Fakultät unterstützt.
Das Projekt Diccionario del Español Medieval electrónico (DEMel) ist ein elektronisches Datenarchiv zum mittelalterlichen Spanisch mit rund 650.000 Belegen. Es wird seit November 2016 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Rafael Arnold
Professor für Romanische Sprachwissenschaft
Institut für Romanistik
Universität Rostock
Caroline Müller
Projektkoordinatorin DEMel