Die Universität Rostock und ihre Projektpartner freuen sich über die Auszeichnung zweier herausragender Rostocker Projekte bei der Preisverleihung des Norddeutschen Wissenschaftspreises 2024. Einer von drei Hauptpreisen ging am 4. Dezember 2024 an das Forschungsnetztwerk „Reproduktive Gerechtigkeit“ (ReproGerecht) der Universität Rostock und der Bucerius Law School Hamburg, das gesellschaftliche und rechtliche Aspekte von Familie und sozialer Gerechtigkeit beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie die Legalisierung der Eizellspende und Leihmutterschaft. Geleitet wird das Projekt an der Universität Rostock von den WKT-Mitgliedern Professorin Anne-Kristin Kuhnt und Professorin Dana-Sophia Valentiner sowie an der Bucerius Law School in Hamburg von Professorin Henrike von Scheliha. Die Einbindung von jungen Forschenden, innovative methodische Ansätze und die hohe gesellschaftliche Relevanz des Themas wurde von der Jury bei der Preisverleihung am 4. Dezember in Hannover besonders gewürdigt. „In zahlreichen Bereichen, wie den Regelungen zu Schwangerschaftsabbrüchen oder dem Verbot der Eizellspende, besteht erheblicher politischer Handlungsbedarf", erklärt Professorin Kuhnt. „Mit unserer Forschung wollen wir zu einer fundierten interdisziplinären Diskussion über reproduktive Gerechtigkeit beitragen“, ergänzt Professorin Valentiner.
Mit einem Anerkennungspreis von 10.000 Euro ausgezeichnet wurde das Projekt Entdeckung und Erforschung steinzeitlicher Großstrukturen am Grund der westlichen Ostsee (SEASCAPES). Die Erforschung dieser einzigartigen Fundstätten vor der Küste von Rerik könnte das Verständnis der frühgeschichtlichen Gesellschaften Norddeutschlands grundlegend verändern und neue Perspektiven auf das Leben des frühen Menschen und dessen Errichtung von steinzeitlichen Megastrukturen eröffnen. Koordiniert vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) sind die Universität Rostock, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) in Schleswig-Holstein sowie das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) als Projektpartner an SEASCAPES beteiligt. Das Team arbeitet zudem eng mit dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein zusammen. Die archäologischen Unterwasserforschungen werden an der Universität Rostock von WKT-Mitglied Dr. Marcel Bradtmöller vom Heinrich Schliemann-Institut für Altertumswissenschaften geleitet.
„Die Auszeichnung von gleich zwei Projekten ist eine große Ehre für die Universität Rostock und ihre Partner“, betont Professorin Elizabeth Prommer, Rektorin der Universität Rostock anlässlich der Preisverleihung. „Beide Projekte stehen beispielhaft für unsere strategische Ausrichtung, die interdisziplinäre Forschung mit gesellschaftlicher Relevanz zu fördern und dabei regionale und internationale Kooperationen zu stärken. Dass diese Arbeiten nun auf so eindrucksvolle Weise gewürdigt werden, ist zugleich Ansporn für unsere weitere wissenschaftliche Arbeit.“
Beide ausgezeichneten Forschungsprojekte werden vom Department "Wissen – Kultur – Transformation" finanziell gefördert.