Wie Silber zu kochen beginnt – Rostocker Forschungsteam liefert zentrale Bausteine für XFEL-Experiment

Diffraction image of a hollow silver nanoparticle (left) measured at FLASH, along with its reconstruction (top right) and a corresponding picture from MD simulations (bottom right). (Credit: T. Reichenbach, Univ. Freiburg)

Ein internationales Forschungsteam hat erstmals live beobachtet, wie überhitzte Silber-Nanopartikel Blasen bilden – ein physikalischer Prozess, der auf extrem kurzen Zeitskalen abläuft und unter anderem für Anwendungen in der Krebstherapie, der Materialbearbeitung und der Katalyse von Bedeutung ist. 

Beteiligt an den wegweisenden Experimenten waren auch mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Departments Life, Light & Matter (LLM) der Universität Rostock: Dr. Ingo Barke, Dr. Robert Irsig, Norman Iwe, Dr. Franklin Martinez, Prof. Dr. Karl-Heinz Meiwes-Broer, Dr. Kevin Oldenburg und Prof. Thomas Fennel. Eine Schlüsselrolle spielte dabei die am LLM betriebene Nanopartikelstrahlquelle, die sich im Untergeschoss des Forschungsbaus befindet. Diese spezialisierte Anlage ermöglichte die gezielte Erzeugung und Charakterisierung der Silber-Nanopartikel, die für die Messungen am European XFEL benötigt wurden.

„Unsere Nanopartikelstrahlquelle erlaubt es, exakt definierte Teilchen bereitzustellen – eine Grundvoraussetzung für derart hochpräzise Experimente“, erklärt Prof. Meiwes-Broer. Die Messungen am European XFEL lieferten einzigartige Einblicke in den Übergang von der festen zur gasförmigen Phase bei extremer Überhitzung.

Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie spezialisierte Infrastruktur und interdisziplinäre Zusammenarbeit in Rostock internationale Spitzenforschung möglich machen – und wie das Department LLM durch seine Expertise in der Nanophysik und Lasermaterialforschung bedeutende Beiträge zur Aufklärung grundlegender physikalischer Prozesse leistet.


Zurück zu allen Meldungen