Australische Wissenschaftlerin sucht ZeitzeugInnen aus Rostock für Film-Forschungsprojekt 

Dr. Claudia Sandberg von der Universität Melbourne forscht bis Oktober 2022 zu chilenischen ExilkünstlerInnen in Rostock
Gemeinsam mit Dr. Andy Räder vom Institut für Medienforschung Rostock sind ZeitzeugInnenbefragungen sowie Workshops und öffentliche Filmvorführungen geplant

Chilenische EmigrantInnen, die im Zuge des Pinochet-Putsches 1973 nach Rostock geflohen sind, stehen im Fokus eines medienwissenschaftlichen Forschungsprojektes an der Universität Rostock. Die australische Filmhistorikerin Dr. Claudia Sandberg von der Universität Melbourne sowie Dr. Andy Räder vom Rostocker Institut für Medienforschung (IMF) untersuchen u.a., welche Rolle die SüdamerikanerInnen in der Rostocker Theaterandschaft gespielt haben. Zum Beispiel als AkteurInnen der 1974 gegründeten Schauspielgruppe "Teatro Lautaro" am Volkstheater Rostock.

Über die Exil-Theatergruppe hat der Norddeutsche Rundfunk im "Nordmagazin" vom 2. August 2022 berichtet.

Aktuell gesucht werden chilenische EmigrantInnen, die in den 1970er Jahren in Rostock gelebt haben oder noch heute leben sowie Personen, die sich an Aufführungen der Gruppe "Theatro Lautaro" erinnern.

ZeitzeugInnen können sich gerne unter der Telefonnummer +49 381 498-2730 bzw. unter der E-Mail-Adresse: andy.raederuni-rostockde melden.

Dr. Claudia Sandberg ist im Rahmen des Mare Balticum Fellowship-Programms der Universität Rostock bis Oktober 2022 zu Gast am IMF. Die australische Filmhistorikerin udn Filmemacherin gilt als ausgewiesene Expertin für den interdisziplinären Forschungsbereich der Transnational Studies mit besonderem Fokus auf Medienbeziehungen zwischen Europa und Lateinamerika. Sie unterrichtet und forscht unter anderem zu den Themen Migration und Minderheiten im Film während des Kalten Krieges.

Im Rahmen von Dr. Sandbergs Forschungsaufenthalts in Rostock wurden im Juli 2022 ausgewählte deutsch-chilenische Filmproduktionen im Rostocker Lichtspieltheater Wundervoll (li.wu.) gezeigt. Die öffentlichen Vorführungen wurden durch thematische Einführungen von Dr. Sandberg und anschließende Diskussionen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen begleitet. Zu Gast waren die Hauptdarstellerin des DEFA-Films Isabel auf der Treppe Teresa Polle und der Kulturbeauftragte der chilenischen Botschaft Carlos Medina, die beide dem Ensemble des Teatro Lautaro angehörten.
Außerdem fand am 4. und 5. Juli 2022 ein interdisziplinärer Workshop zu den deutsch-chilenischen Filmen in der DDR und ihrer Bedeutung als transnationales Erbe statt. Der Workshop richtete sich an interessierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aller Fachrichtungen.
 

Filmvorführungen (Archiv):


Workshop (Archiv):


Kontakt:
Dr. Andy Räder
Universität Rostock
Institut für Medienforschung
Tel.: +49 381 498-2730
andy.raederuni-rostockde


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