Herr Förster, Mitte Juni haben Sie die Koordination des WKT-Forschungsschwerpunktes „Digitale Hermeneutik“ von Fernanda Freire Alvarez übernommen. Was gehört zu Ihren nächsten Aufgaben?
Als Koordinator des Forschungsschwerpunktes „Digitale Hermeneutik“ im Department Wissen – Kultur – Transformation organisiere ich Workshops, Vorträge und andere Veranstaltungen, die Forschenden aus den Geistes-, Sprach-, Kultur- und Medienwissenschaften den Umgang mit digitalen Daten und Methoden näherbringen sollen. Beispielsweise sind für dieses Jahr eine Einführung in die digitale Textcodierung mit XML und TEI sowie ein Workshop zur Theorie und digitalen Analyse der räumlichen Dimensionen literarischer Texte vorgesehen. Um das DH-Programm nach den Bedarfen der Kolleg:innen auszurichten, freue ich mich über konkrete Seminarwünsche und Anregungen der WKT-Mitglieder.
Außerdem berate ich WKT-Mitglieder bei der Entwicklung interdisziplinärer Projekte oder Drittmittelanträgen im Bereich der Digitalen Hermeneutik. Wer also erste Ideen oder bereits konkrete Vorstellungen hat und nach Projektpartnern, Finanzierungsmöglichkeiten oder Methoden aus dem Bereich der Digitalen Hermeneutik sucht, kann sich gerne an mich wenden.
Wir helfen auch weiter, wenn es um die Finanzierung von Anschubprojekten zur Planung und Vorbereitung größerer Projekte geht. Weiterhin halte ich die Kolleg:innen der Universität Rostock mit aktuellen Informationen aus der Digitalen Hermeneutik auf dem Laufenden – auch über bundesweite oder internationale Tagungen, Stipendien oder Ausschreibungen.
Inwiefern haben Sie in Ihrer eigenen Forschungsarbeit mit Fragen der Digitalen Hermeneutik zu tun?
An der Universität Rostock bin ich als Sprachwissenschaftler mit germanischem Profil mit der Retrodigitalisierung von großlandschaftlichen Dialektwörterbüchern des Niederdeutschen tätig. In Kürze stellen wir das Mecklenburgische Wörterbuch mit bidirektionalen Verknüpfungen zwischen dem Trierer Wörterbuchnetz, dem Digitalen Wossidlo-Archiv (WossiDiA - www.wossidia.de) und der Universitätsbibliothek Rostock fertig. Danach ist geplant, zahlreiche andere niederdeutsche Dialektwörterbücher hinter der gemeinsamen Forschungsumgebung "Lexikalisches Informationssystem Niederdeutsch (LIND) auf mehreren Ebenen zu vernetzen.
Zu guter Letzt noch eine private Frage: Wie erholen Sie sich nach der Arbeit?
Meine beste Abschaltmethode ist es, klettern oder wandern zu gehen. Ansonsten kann ich aber auch Stunden damit verbringen, in verschiedene Pen-and-Paper-Welten einzutauchen, bei denen man mit anderen Personen eine gemeine Geschichten auf Basis von eigenen Regelsystemen erzählt.
Kontakt:
Nico Förster (M.A.)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Niederdeutsche Sprache und Literatur & Wossidlo-Forschungsstelle für Europäische Ethnologie/Volkskunde
Universität Rostock
Am Reifergraben 4 |D 18055 Rostock